Archive for the ‘Wissenschaft’ Category

4760: Was macht die SPD ?

Freitag, März 22nd, 2024

„Vom Frieden ist die Ukraine weiter entfernt denn je seit dem 24. Februar 2022. Der russische Aggressor hält fest an seinem verbrecherischen Projekt, das Nachbarland zu unterwerfen oder zu zerstören.“

„Es widerspricht also jeder Logik, Moskau könnte gerade jetzt an Verhandlungen oder Frieden interessiert sein.“

„Teile der SPD hingegen wärmen sich neuerdings an der Erzählung, die SPD sei Friedenspartei und Olaf Scholz Friedenskanzler. Diese Selbstdarstellung speist sich (neben den bekannten pazifistischen und russlandfreundlichen  Instinkten in der Partei) aus dem Doppel-Nein von Scholz zu Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern und zu deutschen Truppen in der Ukraine, ferner aus den Überlegungen von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zum ‚Einfrieren‘ des Konflikts.“

„Es gibt derzeit keine Chance auf Frieden, aber die SPD nutzt sie.“

„Mit ihren anlasslosen und nicht ausgereiften Gedankenspielen über ein Einfrieren dse Konflikts bedient sie die Sehnsucht etlicher Deutscher danach, dass der Krieg enden, sich vor allem aber nicht ausweiten möge.“

„Erstens ist es unredlich, so zu tun, als könne die SPD Putins Kriegslust mit diplomatischen Höflichkeiten stoppen, Putin wird das Morden erst einstellen, wenn er ausreichendem Widerstand begegnet – … Zweitens kann das Kanzler-Nein zu Taurus in Moskau durchaus als Zurückweichen verstanden werden, was Putin noch ermutigen dürfte. Drittens könnten Scholz und die SPD mit ihren Warnungen vor der Eskalation jene Angst schüren, die sie angeblich eindämmen möchten. Wer ständig beteuert, den Dritten Weltkrieg verhindern zu wollen und zu können, verstärkt eben auch die Vorstellung von der Apolalypse. Das macht das Land nicht gerade resilienter.“ (Nicolas Richter, SZ 21.3.24)

4758: Bayern verbietet das Gendern.

Mittwoch, März 20th, 2024

An bayerischen Schulen, Hochschulen und Behörden ist das Gendern verboten. Das hat das bayerische Kabinett beschlossen. Damit wurde die allgemeine Geschäftsordnung geändert. Schreibweisen mit Wortbinnenzeichen wie Gender-Gap, Genderstern, Doppelpunkt oder Mediopunkt sind damit verboten (SZ 20.3.24).

4754: Joschka Fischer und Herfried Münkler sind sich einig.

Sonntag, März 17th, 2024

Bei der Lit Cologn waren Joschka Fischer und Herfried Münkler sich sehr einig.

Fischer: „Das Wunder Gorbatschow ließ uns Deutsche glauben, alles sei möglich, auch Kants ewiger Friede. Die USA, die Briten, die Franzosen haben diese Illusion nie geteilt. Wenn wir sie nicht aufgeben, werden wir unsere Freiheit und Eigenständigkeit nicht verteidigen können.“

Münkler: „In der Ukraine war schnell klar, dass das ein Ermattungskrieg werden würde, für den man Waffen und Munition braucht. Das hätte auch einigen Pappnasen in Berlin klar sein müssen. Da springt einem die fehlende Bereitschaft entgegen, sich auf Prozesse der Beschleunigung einzulassen.“

Die deutsche Taurus-Debatte werde Putin nicht beeindrucken. Fischer: „Wenn die Ukraine unterliegt, wird er (Putin) nicht aufhören. Appeasement funktioniert nicht, das Ganze wird immer näher an uns heranrücken.“

Gefahren für Deutschland und Europa gingen heute vorwiegend von der AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht aus. Demgegenüber habe

Konrad Adenauer (CDU)

die Westbindung gefunden und das französisch-deutsche Bündnis. Ein Herausbrechen Deutschlands aus dem Westen sei praktisch ein Ende des Westens. Und den USA, insbesondere unter Trump, sei die Nato zunehmend eine Last. Das europäische Nuklearpotential (Frankreich, Großbitannien) viel zu klein. Es brauche also eine europäische Aufrüstung. Es nütze nichts, auf ausgeglichene Haushalte zu setzen. „Wir müssen verteidigungsfähig werden.“ (Alexander Menden, SZ 16./17.3.24)

Dafür sind die Stegners und Mützenichs und die SPD zu doof. Von da kommt nichts Konstruktives.

4745: Europa ist für den Klimawandel nicht gewappnet.

Dienstag, März 12th, 2024

Die Europäische Umweltagentur (EEA) stellt fest, dass die EU auf den Klimawandel nicht gut genug vorbereitet ist. Nirgendwo steigen die Temperaturen so schnell wie bei uns. Das zieht Hitze, Dürren und heftige Überschwemmungen nach sich. Die bisherigen Gegenmaßnahmen teichen nicht aus (SZ 12.3.24).

4744: 2024: 96. Oscar

Sonntag, März 10th, 2024

Die 96. Academy Awards werden in Hollywood verliehen. Bei aller Kritik finden sie überwiegend Aufmerksamkeit und Anerkennung. Sie spiegeln eine bemerkenswerte Internationalisierung der Filmwelt. Die deutsche Schauspielerin

Sandra Hüller

ist als beste Schauspielerin nominiert (die erste seit Luise Rainer in Stummfilmzeiten) für den französischen Film

„Anatomie eines Falls“,

der auch die Goldene Palme von Cannes gewonnen hat. Aber auch für den englischen

„The Zone of Interest“,

in dem sie die Frau des KZ-Kommandanten Rudolf Höß spielt.

Die gegenwärtige Lage bei der Oscar-Verleihung ist auch eine Folge des Booms bei den Streamingdiensten. Das Publikum in aller Welt ist inzwischen an Untertitel gewöhnt. Der Regisseur Wim Wenders kandidiert mit dem japanischen „Perfect Days“. Ein anderer deutscher Regisseur, Ilker Catak, ist mit „Das Lehrerzimmer“ nominiert. Er musste die Kinopublizistik zunächst darauf aufmerksam machen, dass er sich als deutscher Hoffnungsträger zu wenig gewürdigt sah. Das könnte zutreffend sein, betrifft auch andere. Als Favorit für den Hauptpreis gilt Christopher Nolans „Oppenheimer“ (Tobias Kniebe, SZ 9./10.3.24).

Wir drücken Sandra Hüller die Daumen.

4739: Immer mehr ausländische Ärzte in Deutschland

Dienstag, März 5th, 2024

Am Stichtag 31. Dezember 2023 haben in Deutschland 63763 Mediziner ohne deutschen Pass gearbeitet. Damit hat sich die Zahl ausländischer Mediziner in den vergangenen drei Jahrzehnten versechsfacht. Die meisten davon kommen aus EU-Ländern, anderen europäischen Staaten und aus dem Nahen Osten. Ärztevertreter warnen vor schlechten Deutschkenntnissen (SZ 4.3.24).

4732: EU stimmt für Naturschutzgesetz.

Mittwoch, Februar 28th, 2024

Trotz wochenlang anhaltender Bauernproteste stimmte das EU-Parlament für ein „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“. 329 Abgeordnete stimmten dafür, 275 dagegen, 24 enthielten sich. Bei den Bauernprotesten hatte es auch Gewalt gegeben. In dem Gesetz verpflichten sich die EU-Mitglieder dazu, bis 2030 auf mindestens einem Fünftel ihrer Land- und Meeresflächen Maßnahmen zzur Renaturierung zu ergreifen (SZ 28.2.24).

4731: EKD unterstützt Bischofskonferenz gegen AfD.

Dienstag, Februar 27th, 2024

Die EKD unterstützt die deutsche katholische Bischofskonferenz bei der Ablehnung der AfD. Die kommissarische EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs verwies auf den Beschluss der EKD-Synode vom Dezember 2023. Die Synode rief dazu auf, „ausschließlich Parteien aus dem demokratischen Spektrum zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft der Vielfalt einsetzen“ (SZ 27.2.24).

4728: Sind junge Frauen weiter links als junge Männer ?

Sonntag, Februar 25th, 2024

1. Seit ungefähr 2010 zählen sich junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren in den USA, Großbritannien, Deutschland und Südkorea immer mehr dem linken politischen Lager zu als gleichaltrige Männer.

2. Das Ausmaß der Kluft wird durchschnittlich mit 30 Prozent angegeben.

3. In der Migrationsfrage stimmen die beiden Geschlechter aber eher überein.

4. Die Analyse basiert hauptsächlich auf 2,5 Millionen Probanden aus 36 OECD-Staaten.

5. Ein immer wieder genannter Grund ist der Rückgang der Religiosität beim weiblichen Geschlecht, das einst von den Religionen konservativer gehalten wurde.

6. Weiterhin wird die zunehmende Erwerbsarbeit als Ursache für die Veränderung gesehen.

7. Der Anteil unverheirateter Frauen mit Universitätsabschluss an der Gesellschaft hat in den letzten Jahren ständig zugenommen.

8. In der Arbeitswelt werden junge Männer zunehmend von jungen Frauen überholt (Sebastian Herrmann, SZ 19.2.24).

4727: KEF: Rundfunkbeitrag soll um 58 Cent steigen.

Samstag, Februar 24th, 2024

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (KEF) schlägt eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent ab 2025 (für vier Jahre) vor. Ihren Bericht nahm die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag in Berlin entgegen. Die Beitragserhöhung sei nötig, damit ARD, ZDF und Deutschlandradio ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen könnten. Es handle sich um eine Steigerung um 0,8 Prozent (SZ 24./25.2.24).

So sehr die Erhöhung plausibel erscheint, so wird sie nicht glatt über die Bühne gehen. Denken wir an so leidenschaftliche Gegner einer Erhöhung wie den sachsen-anhaltinischen Ministerpräidenten Reiner Haseloff (CDU). Und an die systematische Misswirtschaft von RBB-Intendantin Patricia Schlesinger.