Archive for the ‘Kunst’ Category

5462: „Mopsa“ Sternheim hat einen Roman hinterlassen

Mittwoch, Oktober 15th, 2025

Er heißt „Im Zeichen der Spinne“ und ist im Göttinger Wallstein-Verlag erschienen. Er hatte wohl 60 Jahre im Koffer eines Freundes von „Mopsa“ gelegen. Sie ist 1954 in Paris gestorben. „Mopsa“ (eigentlich Dorothea) war die Tochter des Dramatikers Carl Sternheim und seiner Frau Thea. „Mopsa“ war Bühnenbildnerin. Sowohl ihre Mutter als auch sie hatten eine Affäre mit dem Lyriker Gottfried Benn. Und darum geht es auch in dem Roman. Geschrieben hat sie den überwiegend nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Er ist ein bedeutendes zeitgeschichtliches Zeugnis. „Mopsa“ war in Frankreich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Deswegen wurde sie ins Frauenlager Ravensbrück gebracht (Hilmar Klute, SZ 11./12.10.25).

5452: Woody Allen veröffentlicht seinen ersten Roman.

Freitag, Oktober 3rd, 2025

Mit 90 Jahren veröffentlicht Woody Allen seinen ersten Roman; „What’s with Baum?“. Er scheint stark autobiografisch fundiert zu sein. Beschäftigt sich mit mehreren Ehen und dem Liebesleben. Auch mit Baums Stiefsohn Thane. der als Schriftsteller erfolgreicher ist als sein Stiefvater. Baum ist von Thanes Verlobter Sam fasziniert. Sie erinnert ihn an seine zweite Frau Tyler. Im Fahrstuhl mit einer japanischen Journalistin verliert Baum die Kontrolle und versucht, sie zu küssen (Johanna Adorjan, SZ 25.9.25).

Musste dieser Roman erscheinen?

5439: Robert Redford ist gestorben.

Mittwoch, September 17th, 2025

Im Alter von 89 Jahren ist der Kino-Weltstar, Regisseur und Orcar-Preisträger Robert Redford in seinem Haus in Utah gestorben. Er war ein überragender Einzelkönner. Hollywood verabscheute er. 2009 hat er in Hamburg in einer evangelischen Kirche als seine zweite Frau eine Hamburgerin geheiratet.

5423: Wim Wenders 80

Freitag, August 15th, 2025

Wim Wenders 2ird 80 Jahre alt. Einer unserer wichtigsten Filmregisseure. Hervorgetrten hauptsächlich mit „Roadmovies“. „Im Lauf der Zeit“ (mit Hans Zischler), „Paris, Texas“ , „Der Himmel über Berlin“: Wenders hat aber auch Dokumentationen gedreht: „Das Rauschen der Zeit“ (über Anselm Kiefer), „Pina“ (über Pina Bausch). Natürlich hat auch Wenders sich hier und da geirrt. Ihm aber die Sexszene mit der dreizehnjährigen Nastassja Kinski aus „Falsche Bewegung“ vorzuhalten, wo sie mit nacktem Oberkörper Rüdiger Vogler verführt, ist überflüssig.

5323: Dietrich Fischer-Dieskau – eine Legende

Donnerstag, Mai 29th, 2025

Leonard Bernstein nannte ihn den „bedeutendsten Sänger des Jahrhunderts“ (gemeint war das 20. Jahrhundert), den 1925 in Berlin geborenen Dietrich Fischer-Dieskau (gestorben 2012). Er hat unsere Vorstellungen von einem Bariton geprägt. Getrieben wurde er von seinem Empfinden, den eigenen Anforderungen nicht zu genügen. 2000 erschien von ihm eine Liste mit seinen Einspielungen, sie ist 500 Seiten lang. Fischer-Dieskau hat das „Kunstlied“ entscheidend weiterentwickelt. Nebenbei malte er und schrieb Bücher. Sein Privatleben behielt er weithin für sich. Aber er war viermal verheiratet. Er war eine Ikone des Bildungsbürgertums. Heute noch Vorbild für viele Sänger. Sein Lebenswerk ist einmalig (Michael Stallknecht, SZ 28./29.5.25).

5321: Marcel Ophüls ist tot.

Dienstag, Mai 27th, 2025

Er war der Sohn von Max Ophüls (1902-1957) des großen, aus dem Saarland stammenden Filmemachers. Selbst 1927 in Saarbrücken geboren. Und auch ein großer Filmemacher. Insbesondere von Dokumentarfilmen. Etwa „Hotel Terminus“ über den NS-Mörder Klaus Barbie, der nach 1945 zunächst noch inkognito in Deutschland lebte und dann nach Bolivien floh. Er wurde erst in den achtziger Jahren nach Frankreich gebracht und dort 1987 zu lebenslanger Haft verurteilt. Marcel Ophüls bekam für seinen Film 1989 den Oscar. Am letzten Film seines Vaters, „Lola Montez“ (1955) hatte Marcel mitgewirkt. 1990 drehte er „Novembertage“ über den Fall der Berliner Mauer. Nun ist er in Frankreich gestorben (Fritz Göttler, SZ 27.5.25).

5318: Albrecht Schöne ist tot.

Montag, Mai 26th, 2025

Im Alter von fast 100 Jahren ist in Göttingen der international renommierte Germanist Albrecht Schöne gestorben. Im Zentrum seiner Forschungen stand Johann Wolfgang Goethe. Aber er hat auch Beiträge geliefert zu Georg Christoph Lichtenberg und Robert Musil. Selbstverständlich kamen bei ihm Brecht, Benn und Canetti vor. Auf seinem sehr hohen intellektuellen Niveau war er um eine klare und verständliche Sprache bemüht. Es gelang.

1985 fand unter der Leitung von Albrecht Schöne der Internationale Germanistenkongress in Göttingen statt. Mit Wirkungen weit über die Universität hinaus. Seine Habilitationsschrift trug den Titel „Säkularisation als sprachbildende Kraft. Studien zur Dichtung deutscher Pfarrerssöhne“ (1958). Hier wird deutlich, wie weit und tief Albrecht Schöne die Deutschen verstanden und ausgelegt hat. Außerdem hat er die Germanistik von ihren nationalsozialistischen Verstrickungen befreit. Mehr geht nicht (Lothar Müller, SZ 24./25.5.25).

5267: Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa gestorben

Dienstag, April 15th, 2025

Im Alter von 89 Jahren ist der Literatur-Nobelpreisträger von 2010, Mario Vargas Llosa aus Peru, gestorben. Er gehörte zu den wichtigsten lateinamerikanischen Schriftstellern. Er nahm politische Missstände in den Blick und bekämpfte am Ende dezidiert den brutalen kubanischen Sozialismus eines Fidel Castro (SZ 15.4.25).

5250: Generaldirektor der bayrischen Staatsgemäldesammlungen entlassen.

Donnerstag, April 3rd, 2025

Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) hat den Generaldirektor der bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, entlassen. Es geht um die Rückgabe von NS-Raubkunst. Nachfolger wird der ehemalige Münchener Kulturreferent Anton Biebl. Es gibt Hinweise auf  Fehlverhalten und Organisationsversagen (SZ 3.4.25).

5239: Columbia Universität unterwirft sich Donald Trump.

Dienstag, März 25th, 2025

Der Banause Donald Trump

hasst die Wissenschaften. Er will sie zerstören oder an die Kandarre nehmen. Mit Geld. Die New Yorker Columbia Universität zählt zu den angesehensten Hochschulen der Welt und ist bekannt für ihre Protestkultur. Monatelang wurde dort

gegen den Gazakrieg

protestiert. Die Universitätsleitung holte Hundertschaften von Polizei dagegen auf den Campus. Die Präsidentin trat zurück. Trump blockierte Geldzuwendungen der öffentlichen Hand. Die Columbia Universität hat seit Monaten eine Übergangspräsidentin. Sie will den Protesten engere Grenzen setzen. Die Universität ist nicht mehr frei. Sie knickt gegenüber der Macht des Präsidenten ein. Andere US-Universitäten werden folgen. Das führt zu einem Niedergang der Hochschulen in den USA (Fabian Fellmann, SZ 24.3.25).