4586: Documenta – vor dem Ende ?

Nach dem Antisemitismus-Desaster bei der letzten Documenta, dem vorgeblich wichtigsten Kunstereignis der Welt, gehen die grotesken Patzer munter weiter. Mittlerweile ist die sechsköpfige Findungskommission zurückgetreten. Sie hätte die neue Leitung der Ausstellung bestimmen sollen. Was folgt nun? Es ist nur noch wenig Vertrauen da. Im Aufsichtsrat bestimmen das Land Hessen und die Stadt Kassel, der Bund hat sich zurückgezogen. Da geht es dann vorzugsweise gegen Berlin. Wie bei einem Dorf- und Brauchtumsfest. Dabei hat die Documenta Deutschland nach 1945 seinen Platz in der Kunstwelt zurückgebracht. Die Rede ist ständig von der „Kunstfreieit“. Aber die findet ihre Grenze dort, wo die Kunst diskriminierend und verletzend wird. Da war Kassel wohl micht gut beraten, ehemalige Documenta-Leiter die Findungskommission bestimmen zu lassen. Derzeit gibt es „anscheinend keinen Raum für einen offenen Austausch von Ideen“. Wie will man da geeignete Kuratoren und Künstler finden? (Jörg Häntzschel, SZ 18./19.11.23)

Es sei noch der Hinweis gestattet, dass Kassel mit der Documenta viel Geld verdienen will.