3523: Imame in Deutschland ausbilden !

Vor noch nicht langer Zeit kamen die Imame in Deutschland aus dem Ausland (vorzugsweise der Türkei), waren pensioniert, konnten kein Deutsch und wurden aus dem Ausland bezahlt. Meistens waren sie theologisch und politisch reaktionär z.B. im Hinblick auf die Beurteilung von Frauen und von Nicht-Muslimen. Das soll nun anders werden.

Die DITIB will islamische Relgionsbeauftragte in Deutschland ausbilden. Ebenso Milli Görüs. In Deutschland leben 5,7 Millionen Muslime. Ihnen stehen 2.500 Moscheen zur Verfügung. Die Kontakte unserer Muslime mit den deutschen Behörden laufen gewöhnlich über den Imam. Deswegen ist dessen Ausbildung so wichtig. Heute leitet eine 1978 in Stuttgart geborene Frau, Seyda Can, die Ausbildung in der DITIB. Bis vor kurzem undenkbar. In der ersten Akademie sind mit 14 von 26 Frauen in der Mehrheit. Imaminnen können sie allerdings nicht werden.

Die Kandidaten sollen eine Fremdsprache und Deutsch beherrschen. Sie haben Abitur. An der Universität Osnabrück hat für bereits ausgebildete islamische Theologen eine zweijährige Ausbildung zum Imam begonnen. Sie wird von den muslimischen Verbänden allerdings skeptisch gesehen. U.a. weil sie mit 5,5 Millionen Euro von der Bundesrepublik Deutschland finanziert wird. Die Studenten kommen aus Deutschland, Österreich und Frankreich. Es sind gute und lohnenswerte Versuche der Integration von Muslimen in Deutschland (Rainer Hermann, FAS 25.7.21).