3470: Wer ist heute noch Sozialist ?

Kristian Niemietz untersucht den Sozialismus:

K.N.: Sozialismus. Die gescheiterte Idee, die niemals stirbt. München 2021.

Das gefällt vielen, die sich heute noch als Sozialisten sehen, gewiss nicht:

Nun, der reale Sozialismus ist von Karl Marx (1818-1885) und Friedrich Engels (1820-1895) theoretisch entwickelt worden. Politisch erfolgreich wurde er dann in der russischen Version der W.I. Lenin (1870-1924) und Josef Stalin (1878-1953). Und Mao Zedong (Tse Tung) (1893-1976) führte ihn zum großen chinesischen Erfolg. Verbunden war das hauptsächlich mit Massenmorden, Massenelend und der Unterdrückung der Menschenrechte. Trotzdem wurde diese Politik – nicht zuletzt auch von sogenannten Intellektuellen – bis zuletzt, bis zur Gegenwart gerechtfertigt. Unter den Deutschen war der Schriftsteller Lion Feuchtwanger der größte Lobredner des Stalinismus (1929-1955).

Niemietz stützt sich auf die klassische Definition von Sozialismus: Abschaffung des Privateigentums und stattdessen staatliche, planwirtschaftliche Lenkung von Produktion, Distribution und Konsum.

Die Linken betrügen sich bis heute gerne selbst bei der Definition des Sozialismus. Die deutsche Partei „Die Linke“ etwa sieht im Arbeiteraufstand des 17. Juni 1953 in der DDR nicht ein Fanal gegen den Sozialismus, sondern einen Aufstand gegen Lohndrückerei und Leistungsdruck, als hätten die Arbeiter für Sozialismus demonstriert und nicht dagegen. Die beliebteste Ausrede: „Das war kein echter Sozialismus.“ Der US-Linguist und genuine Linke Noam Chomsky sagt über die Sowjetunion: „Es gab nicht einen Hauch von Sozialismus in der Sowjetunion. … Es hatte mit Sozialismus nichts zu tun.“

Alle sozialistischen Versuche, Massenwohlstand zu erzeugen, die Sowjetunion, das maoistische China, Castros Kuba, die DDR bis zum heutigen Venezuela, endeten in bitterer Not und einer totalitären Diktatur. Wir konstatieren Hyperinflation, Versorgungskrise, existenzielle Armut und Massenemigration. Es herrscht die „Um ein Omelett zu machen, muss man Eier zerschlagen“-Theorie. Der US-Schriftsteller Upton Sinclair: „Es gab in der Menschheitsgeschichte noch nie große soziale Veränderungen ohne Tötungen.“ Ja, wo gehobelt wird, da fallen Späne.

Die ganze Ignoranz linker Ideologen hat Simone de Beauvoir in den sechziger Jahren in einem Statement über China auf den Punkt gebracht: „Das Leben in China ist außergewöhnlich schön. … Ein Land, wo die Generäle und Staatsmänner Gelehrte und Poeten sind, …, erlaubt es, liebevolle Träume zu träumen.“ (Philip Plickert, FAS 17.6.21)

Ja, dann träumt mal schön!