3123: Was Deutschland tun muss

Wie die US-Präsidentschaftswahlen auch immer ausgehen, klar ist, dass die USA tief gespalten und nicht mehr in der Lage sind, den Westen allein zu führen. Der Westen ist in Not. Die USA sind mit sich selbst beschäftigt. Die Führung müssen andere übernehmen, darunter Deutschland. Es lebt von Voraussetztungen, für die es selbst nicht garantieren kann. Als Exportnation ist es angewiesen auf geregelten weltweiten Handel, als Demokratie auf die Nato, als Land in Europa auf die europäische Einigung (die wohl das wichtigste Ziel darstellt). Nichts davon kommt ohne die USA aus. Hauptsächlich wegen ihrer großen Militärmacht. Aber die Europäer und die Deutschen müssen einstehen für die Welt, in der sie leben wollen. Dazu sind sie militärisch nicht stark genug. Das muss geändert werden (Daniel Brössler, SZ 5.11.20).

Wir müssen das erreichen ohne die Linke. Sie will die Nato abschaffen und orientiert sich stärker an Autoritäten wie Putin und Lukaschenko. Die Grünen sind zu einer seriösen demokratischen Partei gereift, ökologisch versiert, auch auf anderen Politikfeldern inzwischen verlässlich. Es gibt bei ihnen aber leider noch die tiefe Sehnsucht nach einem „Linksbündnis“ mit der Linken und Teilen der SPD. Deren Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich will den Abzug der US-Truppen aus Deutschland. Ein solches Linksbündnis ist für Deutschland außenpolitisch Gift. Das sollte jeder wissen, der einer dieser Parteien seine Stimme gibt.