5495: Erinnerungspolitische Kehrtwende

Die Bundesregierung liefert unter Kultustaatsminister Wolfram Weimer eine erinnerungspolitische Kehrtwende. In seinem Konzept dominieren der Nationalsozialismus und die DDR-Diktatur. Das hat auch etwas für sich, weil dadurch die Singularität nationalsozialistischer Politik unterstrichen wird. Unterschlagen wird aber die Vorarbeit des deutschen Kolonialismus für den deutschen Faschismus. Das hatte Weimers Vorgängerin Claudia Roth (Grüne) noch ganz anders akzentuiert. Immerhin heißt es in einer Stellungnahme des Hauses des Kulturstaatministers: „Die Bundesregierung misst der Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialgeschichte große Bedeutung bei und wird sie in einem eigenen Konzept unterstützen.“ (SZ 13.11.25)

Wir dürfen die furchtbare deutsche Politik im 20. Jahrhundert nicht auf die leichte Schulter nehmen.

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