4106: Ukraine – Streit um Timothy Snyder

Der US-amerikanische Historiker Timothy Snyder, geb. 1969, ist ein Freund der Ukraine. Gemeinsam mit Präsident Wolodimir Selenski sammelt er für ein Drohnenabwehrsystem. In dem Moment wird sofort die Ergebnisoffenheit und Objektivitätr seiner Forschung bezweifelt. Snyder hatte 2010 seinen Welt-Bestseller „Bloodlands“ veröffentlicht. Darin hatte er die „Todeszonen“ in Osteuropa im Zweiten Weltkrieg untersucht, wo hunderttausende Menschen ermordet worden sind, von Nazis, von Stalininisten und von anderen: in der Ukraine, in Weißrussland, im Baltikum, in Russland. Aber nicht entlang der Staatsgrenzen, sondern entlang der Todeszonen. So habe Stalin versucht, im Hungerwinter („Holodomor“) die Ukraine auszulöschen. Snyder unterstellt Stalin durchaus ähnliche Völkermordabsichten wie Hitler. Er nennt aber auch die Helfer der Nazis und der Stalinisten: Ukrainer, Balten, Polen. Ohne sie wäre die Shoah schwerer durchzuführen gewesen. Snyder nennt die Kreml-Lüge, die Ukraine sei ein Nazi-Staat, eine Lüge (Sonja Zekri, SZ 14.11.22).