3382: Verfassungsschutz beobachtet Querdenker

Es wurde höchste Zeit, dass der Verfassungsschutz im Bund die Querdenker beobachtet. In einzelnen Bundesländern war das ohnehin schon der Fall. Diese Mischung aus

Anthroposophen, Homöopathen, Antisemiten, Rudolf-Steiner-Fans, Rassisten, Esoterikern, Waldorfschul-Anhängern, „Reichsbürgern“, Identitären, Rechtsextremisten und AfD-Wählern.

Nur locker verbunden. Aber in ihrer Ablehung von Wissenschaft, klarem Denken und Rechtsstaat geeint. Eine fürchterliche Mixtur.

Letztlich stellt sie das staatliche Gewaltmonopol in Frage. Ihr Ziel ist es, das Vertrauen in die staatlichen Institutionen und ihre Repräsentanten zu erschüttern. Die Querdenker bestreiten die Existenz des Corona-Virus und schätzen die Gefahren einer Infektion als nicht gefährlich ein. Der Zentralrat der Juden bezeichnete die Beobachtung der Querdenker als „dringend notwendig“. Es handelt sich anscheinend um ein rechtsextremistisches Netzwerk ganz neuer Art. So viel Schwachsinn auf einmal ist bemerkenswert.

Anhand der namentlichen Abstimmung über das Infektionsschutzgesetz am 21. April 2021 kursieren im Netz „Todeslisten“ aus den Reihen der Querdenker von denjenigen, die dem Gesetz zugestimmt haben (Jens Schneider, SZ 29.4.21; Florian Flade, SZ 29.4.21).