4589: Das Mysterium Hannah Arendt – Martin Heidegger

Elisabeth Young-Brühls Hannah Arendt-Biografie ist 1986 erschienen. Sie hat uns seinerzeit weit nach vorne gebracht. Nun ist Thomas Meyers Biografie

Hannah Arendt. Die Biografie. München (Piper) 2023, 528 S., 28 Euro,

erschienen. Sie bringt uns noch weiter. Ein faszinierendes, gut lesbares Buch. Die größte politische Philosophin des 20. Jahrhunderts erscheint hier auch als praktische Politikerin (in Frankreich ab 1933). Der Rezensent der „taz“ (17.10.23), Klaus Bittermann, unternimmt etwas, das bisher gefehlt hat. Er geht ein auf die kaum zu verstehende

Liebesbeziehung

zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger. Hannah Arendt und der verklemmte Nazi.

Bittermann schreibt: „auch wenn Meyer im Verlaufe des Buches auf einige Belege hinweist, die das Unbehagen Arendts gegenüber Heidegger deutlich machen, so wird es wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, warum Arendt in der Lage war, die Person Heidegger von ihrem völkischen Denken zu trennen und davon auszugehen, dass seine Philosophie unschuldig sei, obwohl kein anderer philosophischer Entwurf so eng mit dem zusammen ging, was man als das Leben selbst bezeichnen könnte. Auch wenn das nicht zentral im Buch verhandelt wird, spielt das letztlich unbewältigte und merkwürdige Verhältnis zwischen den beiden immer wieder eine Rolle.“

Das Mysterium Hannah Arendt – Martin Heidegger bleibt.