4533: Richard David Precht weiß nicht genug.

In seinem ZDF-Podcast mit Markus Lanz, der bereits 110 mal gelaufen ist, hat sich Richard David Precht eine antisemitische Falschbehauptung geleistet. Unberechtigterweise behauptete er, orthodoxe Juden dürften nicht arbeiten, „ein paar Sachen wie Diamantenhandel und Finanzgeschäfte ausgenommen“. (Si tacuisses, philosophus mansisses.) Das ist Antisemitismus. Dagegen gab es Protest, etwa von der israelischen Botschaft. Precht und das ZDF haben sich noch nicht richtig entschuldigt. Später in der Sendung folgte eine antisemitische Falschbehauptung von Markus Lanz: die orthodoxen Juden hätten sich ganztags dem Beten verschrieben. Er meinte wohl, dass sie sich das Studium der Religion als Hauptaufgabe vorgenommen hätten. Am Ende der Sendung verkündete Lanz die Idee, in dem Podcast sollten sich die beiden doch einmal eine Folge über Religion machen. Eine Drohung. Das kommt dabei heraus, wenn man zwei so einfache Jungs ein schwieriges Thema bearbeiten lässt.

Wie meinte Dieter Nuhr, der von einigen Kritikern schlicht verachtet wird, doch einmal so richtig: Wenn man keine Ahnung habe, könne man doch einfach mal den Mund halten (Susan Vahabzadeh, SZ 17.10.23; Simon Hurtz, SZ 18.10.23).