4081: Jüdischer Professor teilweise entlastet und wieder im Dienst

Eine Untersuchungskommission der Universität Potsdam hat den Gründer und Rektor der Rabbinerschule Abraham-Geiger-Kolleg, Walter Homolka, von dem Vorwurf entlastet, sexuelles Fehlverhalten seines Lebenspartners gegenüber Studenten geduldet zu haben. Der hatte einen pornografischen Clip an einen Studenten geschickt.

Als bestätigt sah die Kommission den Vorwurf des Machtmissbrauchs an. „Immerhin wurde die Furcht, Herrn Prof. Homolka zu widersprechen oder sein Missfallen sonstwie zu erregen, so oft und konsistent dargestellt, dass sie nicht als individuelle Idiosynkrasie erscheint. Es ist nicht unplausibel, sie als tatsächlich vorhanden anzunehmen.“ Homolka weist das zurück: „Ja, ich war Chef und hatte Macht. Doch Machtgebrauch ist nicht gleich Machtmissbrauch.“ Homolkas Lebenspartner war nach seinem Fehlverhalten gleich gekündigt worden. Homolka: „Was mein Partner getan hat, war grundfalsch.“ Laut Universität Potsdam ergeben sich aus dem Bericht keine rechtlichen Konsequenzen. Homolka ist seit 1. Oktober wieder als Professor tätig (Annette Zoch, SZ 27.10.22).