3927: Hans Litten – ein bedingungsloser Kämpfer gegen den Rechtsextremismus

Die Nazis haben den Rechtsanwalt Hans Litten 1938 in Dachau ermordet. Der 1903 geborene Jurist war zum Ende der Weimarer Republik ein prominenter Gegner der Rechtsextremisten. Es gelang ihm einmal, Hitler als Zeugen vor Gericht laden zu lassen. Seine Biografie

Knut Bergbauer/Sabine Fröhlich/Stefanie Schüler-Springorum: Hans Litten. Eine Biografie. Göttingen (Wallstein) 2022, 384 Seiten, 26 Euro,

ist gerade erschienen. Der aus einer bürgerlichen Familie jüdischer Herkunft stammende Litten studierte in seiner Jugend den Talmud und begeisterte sich für jüdische Mystik. Als Jurist war er anscheinend exzellent. Er verteidigte häufig kommunistische Angeklagte in einer Justiz, die auf dem rechten Auge blind war. 1929 ging es darum, dass ein Angeklagter Gustav Noske (SPD) als „Lumpen“ und „Schurken“ bezeichnet hatte. Litten verlangte die Ladung eines Sachverständigen, der erklären könne, dass Noske durchaus als „Lump“ zu bezeichnen sei. Der Staranwalt Hans Litten litt an Geldmangel, da die Zahlungen der „Roten Hilfe“ häufig dürftog ausfielen. Er wurde gleich am 28. Februar 1933 von den Nazis festgesetzt. Er durchlitt eine Odyssee der Erniedrigungen und der Folter bis zu seiner Ermordung 1938 (Klaus Hildenbrand, taz 25./26.6.22).