3906: Eine Frauenquote bei der CDU

Angela Merkel hat die CDU 18 Jahre lang geführt. Und sie hat nicht nur ein desaströses Ergebnis ihrer Russland-Politik hinterlassen. In den 18 Jahren gab es keine Frauenquote, obwohl die Partei sie dringend nötig gehabt hätte. Dafür setzt sich jetzt Friedrich Merz ein. In drei Jahren sollen 50 Prozent der Vorstandsämter an Frauen gehen. Damit zieht er Kritik des Wirtschaftsflügels und der Jungen Union auf sich. Die hatten ihn bei seiner Wahl noch gestützt. „Es hat nie gestimmt, dass ich dieser konservative Knochen von Vorgestern bin.“, sagt Merz.

Friedrich Merz hat erkannt, dass der geringe Frauenanteil in der CDU Wahlerfolge gefährdet. Es gibt keine CDU-Ministerpräsidentin mehr. Nur zwölf Prozent der Kreisverbände werden von Frauen geführt. Das geht 2022 nicht mehr. Die CDU soll ohnehin nur 25 Prozent weibliche Mitglieder haben. Das wird der Bedeutung von Frauen im gesellschaftlichen Leben nicht gerecht. Und – mal wieder – darf sich die CDU kein Beispiel an der CSU nehmen. Dort war Markus Söder mit seinem Plan einer Frauenquote 2019 gescheitert. Wundert das noch jemand? (Robert Rossmann, SZ 17.6.22)