3510: Die iranische Despotie

Seit 1979 herrscht in Iran eine religiöse Despotie. Darüber schreibt der iranische Schriftsteller Shahriar Mandanipour, der in den USA lebt (SZ 24./25.7.21):

Das iranische Volk wird seither unterjocht. Ihm wird schwerer, auch wirtschaftlicher Schaden zugefügt. Armut und Arbeitslosigkeit steigen Jahr für Jahr, obwohl Iran zu den fünf Ländern auf der Welt gehört, die am meisten natürliche Ressourcen besitzen. Das Regime ist korrumpiert. Die rebellische Generation der 1970er ist entweder im Exil (zum Teil im inneren), altert in der Isolation vor sich hin oder ist tot. Iran ist der

Hauptgegner Israels und will Atomwaffen.

Bei der letzten Wahl hat der Wächterrat viele Bewerber gar nicht erst zugelassen, so dass Ebrahim Raissi („der Schlächter“) gewählt werden konnte. Stalin sagte: „Es sind nicht die Leute, die abstimmen, die eine Wahl entscheiden – sondern diejenigen, die die Stimmen zählen.“ Wir wissen das aus der Sowjetunion und der DDR. Es gilt auch in Iran. Die jungen Leute von heute sind pragmatisch, sie wollen das Leben genießen und die islamische Dystopie loswerden. Für das Regime ist das Internet eine große Gefahr. „Die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit, Gleichheit und Würde ist das letzte, was die Iraner aufgeben werden. Wird sie ihnen genommen, haben sie nichts mehr zu verlieren außer ihrem Leben. Und alles wird losgehen, an der erstbesten Polizeistation.“