3473: Amsterdams Bügermeisterin entschuldigt sich für Sklavenhandel.

Amsterdams grüne Bürgermeisterin Femke Halsema hat sich für die Beteiligung der niederländischen Hauptstadt am Sklavenhandel (1578-1863) entschuldigt. „Es ist an der Zeit, das große Unrecht der kolonialen Sklaverei in die Identität unserer Stadt einzumauern – mit einer großzügigen und bedingungslosen Anerkennung.“ Die Hälfte der 139 Bürgermeister aus besagter Zeit amtierte zugleich als Direktor der Kolonialgesellschaft. Die Niederlande profitierten vom Handel mit Sklaven.

Linda Nooitmeer vom Nationalen Institut für die niederländische Sklavereigeschichte: „Mit einer Entschuldigung wird die Tatsache anerkannt, dass Sklavenhandel ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war.“ Dadurch wird die Tür zu möglichen Entschädigungszahlungen geöffnet. Meistens kommt es dazu aber nicht. Eine Mehrheit der Niederländer lehnt eine solche Geste ab (Thomas Kirchner, SZ 3./4.7.21).