3311: Wolfgang Petersen 80

Wolfgang Petersens größter Film war „Das Boot“ (1981 nach einem Roman von Lothar-Günther Buchheim). Mit einem Großaufgebot an Stars: Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer, Uwe Ochsenknecht, Heinz Hoenig, Günther Lamprecht, Jan Fedder, von denen einige hier den Karriere-Durchbruch schafften. Der Film lebte vom Mythos des deutschen U-Boot-Fahrers und schmückte diesen noch gekonnt aus. Deswegen wurde er ja ein so großer ökonomischer Erfolg. Er versöhnte die deutsche Gesellschaft mit dem Krieg. Der Film ebnete Petersen endgültig den Weg nach Hollywood. Der einzige Kritiker, der sich traute, den Film zu verreißen, war Fritz J. Raddatz (Die Zeit). Er sah in dem Film eine Trivialschnulze und einen „Kriegsfilm am Rande der Verherrlichung“. Damit hatte Raddatz zwar ganz und gar recht, stand aber allein.

Wolfgang Petersen gelangen in Hollywood u.a. „Enemy mine“ (1985 mit Dennis Quaid) und „Air Force One“ (1987 mit Harrison Ford). Er konnte Kriegs- und Gewaltfilme. In seinem Spätwerk findet sich 2016 „Vier gegen die Bank“ (mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer und Jan Josef Liefers). Ziemlich am Anfang der Karriere des Sohns eines Mariners stand 1977 mit dem „Tatort“ „Reifezeugnis“ ein unvergesslicher Film mit Nastassja Kinski und Christian Quadflieg (nicht „Will“, wie Dietmar Dath in der FAZ, 13.3.21, schreibt. Das war der Vater von Christian, den die meisten von uns aus Gustaf Gründgens „Faust“-Film, 1962, kennen). Wolfgang Petersen wird 80 Jahre alt.