3055: Michael Gwisdek ist tot.

Er war eines der markantesten Gesichter des DDR-Films. Der 1942 als Sohn eines Gastwirte-Ehepaares in Berlin-Weißensee geborene Michael Gwisdek, der jetzt gestorben ist. Er lernte zunächst Dekorateur. Dann von 1965 bis 1968 Schauspieler an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, hatte langjährige Engagements an der Volksbühne Berlin und am Deutschen Theater. Schon vor der Vereinigung arbeitete er auch im Westen, z.B. mit Hark Bohm. Nach 1991 wurde er als freier Schauspieler sehr erfolgreich. Ich habe aber den einen großen Erfolg bei Gwisdek vermisst. 1988 hatte eine Regiearbeit von ihm zu einer Einladung zum Festival in Cannes geführt. Von 1984 bis 2007 war er mit Corinna Harfouch verheiratet, mit der er zwei Söhne hat. Gwisdek konnte im Film alles sein. Er arbeitete mit Regisseuren wie Heiner Carow, Roland Gräf („Der Tangospieler“ nach Christoph Hein), Andreas Dresen, Oskar Roehler und Leander Haußmann. 2010 erschien der von Matti Geschonneck gedrehte „Boxhagener Platz“. Mehrfach gewann Gwisdek den DDR-Kritikerpreis und den Deutschen Filmpreis. Das Verhältnis von Ost und West ist immer irgendwie sein Thema geblieben.