3818: Frank Ulrich (SPD) erscheint konsequent.

Der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses und ehemalige Biathlon-Olympiasieger Frank Ulrich (SPD) lässt seine Funktion im Aufsichtsrat der Nationalen Dopingagentur (Nada) ruhen. Er war in die Kritik geraten, als ein ehemaliger Verbandsarzt des Deutschen Skiläuferverbandes der DDR (DSLV) behauptet hatte, dass Ulrich und 20 andere Sportler der DDR zwischen Oktober 1985 und Januar 1986 mit Oral-Turinabol gedopt gewesen seien. Ulrich teilte mit, dass er weder als aktiver Sportler noch als Trainer bewusst Berührung mit Dopingmitteln gehabt habe.

„Und doch war ich Teil eines sportlichen Systems, das für uns Sportler mitunter schwer zu durchschauen war. Die Stasi-Akte des Arztes, der für mich verantwortlich war, zeigt dies.“ „Ich kann mir meinen Namen darin nicht erklären. Zumal ich im angegebenen Zeitraum kein aktiver Sportler mehr war.“ Ulrich nahm das Angebot der SED-Opferbeauftragten des Deutschen Bundestages, Evelyn Zupke, an, mit ihr ins Gespräch zu kommen. „Ich werde mit ihr gemeinsam auch den Austausch mit Doping-Betroffenen suchen. Das ist letztlich eine Chance, gemeinsam mehr Licht in das DDR-Sportsystem zu bringen und in die Rolle, die wir darin gespielt haben. Die Gespräche werden auch helfen zu eruieren, wo wir Dopingopfer besser unterstützen können.“ (SZ 7.4.22)