3566: Der Mensch auf dem Podium

Zur Wahlberichterstattung im öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehen schreibt Holger Gertz (SZ 21.9.21):

„Grundsätzliches also, und weil die Mehrheit der Menschen auch in so einem Wahlkampf halt oft nur die Oberfläche sieht: Wer Kanzler werden will, sollte (als Laschet) sich rhetorisch schulen lassen vorher,

Satzbau, Intonation, Kunstpausen,

darauf kommt es nicht nur, aber auch an. Wer (als Sender) Kanzlerduelle mit Mehrwert präsentieren will, sollte angemessene Moderatoren dafür haben – darauf zu vertrauen, dass der in aller Öffentlichkeit agierende Mensch an der Aufgabe schon wachsen wird, reicht nicht. Wie sagte Tucholsky? ‚Ein Podium ist eine unbarmherzige Sache – da steht der Mensch nackter als im Sonnenbad‘.“