3489: Seehofer für Staatsvertrag mit Sinti und Roma

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, in Anerkennung der deutschen Verantwortung für die Verbrechen an den Sinti und Roma mit diesen einen entsprechenden Staatsvertrag zu schließen. Kürzlich hatte erst die unabhängige Kommission Antiziganismus dem Bundestag einen Bericht vorgelegt. Es ist ein erschütterndes Dokument u.a. über die Ermordung von Zehntausenden Sinti und Roma. Vergast, erschossen, erschlagen, verschleppt, ausgehungert.

Nach 1945 ging die Ausgrenzung der betreffenden Menschen weiter. Ihnen wurde die Anerkennung und Entschädigung versagt. Auch heute noch herrschen harsche antiziganistische Vorurteile. Es braucht einen Bundesbeauftragten. Es geht darum, das Unrecht an den Sinti und Roma – das vergangene und das gegenwärtige – sichtbar zu machen. Damit das gegenwärtige bekämpft werden kann (Jan Bielicki, SZ 14.7.21).