4362: „Wagner-Gruppe“ – russische Landsknechte mit Sonderaufträgen

Die „Wagner-Gruppe“ gehört zu den brutalsten und prägendsten Gruppen auf russischer Seite beim Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Gegründet wurde sie 2014 gegen die Demokratiebewegung auf dem Maidan (Kiew). Russland brauchte kampfkräftige Gruppen, die nicht als Angehörige der Armee zu erkennen waren. „Wagner“-Führer Jewgenij Prigoschin genießt das Privileg, die Armee öffentlich kritisieren zu dürfen. Das ist in das Propaganda-Konzept Russlands integriert. Rekrutiert werden die „Wagner“-Angehörigen überwiegend aus dem Knast. Dort befindet sich in Russland ein großes Reservoir.

„Wagner“ hatte schon in Syrien und in der Zentralafrikanischen Republik aufgetrumpft. Dabei konnten die Kämpfer auch eigenen Geschäftsinteressen nachgehen. Eine Spezialtät von ihnen ist das Foltern. Sie verfolgen Journalisten. Nach dem Ende ihrer „Wagner“-Mitgliedschaft verlassen viele Kämpfer aber auch Russland. Dort sind sie wohl nicht sicher. Sie hinterlassen eine Spur von Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen. Sie haben den Ruf, effektivere Kämpfer zu sein als die Armeeangehörigen, unter denen es die Unlust zu kämpfen zu geben scheint (Frank Nienhuysen, SZ 6.6.23).