4352: Israels Spaltung in Ashkenasim und Mizrachim

Ursprünglich hatten wir es uns angewöhnt, Juden in Ashkenasim (aus Europa) und Sephardim (aus Spanien und Portugal) aufzuteilen. Nach 1948 hat es aber eine zahlenmäßig starke jüdische Einwanderung aus der arabischen Welt (Mizrachim) gegeben. Dazu kamen die Juden aus der Sowjetunion nach 1990, die keine Demokratie kannten. Die Mizrachim haben inzwischen die Mehrheit, eine knappe, aber immerhin. Erstmals hatten sie Menahem Begin von der Likud 1977 einen Wahlsieg beschert. Die Dominanz der Arbeitspartei war dahin. Dies wirkt bis auf den heutigen Tag. Wie anderswo auf der Welt auch, äußert es sich in dem Satz: „Wir sind keine Bürger zweiter Klasse.“ Die ashkenasische Elite wird denunziert. Im Kern ist das auch das Erfolgsgeheimnis von Benjamin Netanjahu. Mit seinen politisch-orthodoxen und religiösen Partnern führt er Israel ins Unglück. Westliche Wert geraten zunehmend in Verruf. Es gibt in Israel so wunderbare Städte wie Tel Aviv. Und solchen Rückschritt wie in Mea Shearim (Stadtteil Jerusalems). Es gibt in Israel die positive liberale und säkulare Seite und den nationalistisch-religiösen Mist (Peter Münch, SZ 30.5.23).