3991: Wolfgang Petersen ist gestorben.

Er war wohl der erfolgreichste deutsche Film- und Fernsehregisseur nach 1945. Mit „Die unendliche Geschichte“, „Reifezeugnis“ (mit Nastassja Kinski), „Die Konsequenz“ (mit Jürgen Prochnow) und „Das Boot“: Wolfgang Petersen, der jetzt im Alter von 81 Jahren gestorben ist, der „Ostfriese in Hollywood“. Vor allem dort war er auch erfolgreich: „In the Line of Fire“, „Outbreak“, „Air Force One“, „Troja“. Petersen hatte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert. Er vereinigte in sich die Vorzüge des Künstlers und des Handwerkers. Viele seiner Filme sind technische Meisterwerke. Petersen war beim deutschen Publikum beliebt (Tobias Kniebe, SZ 18.8.22).

Nur am Rande seines Welterfolgs „Das Boot“ entspann sich eine kleine Kontroverse. Der einzige, der Kritik äußerte, war der auch hier unvergleichliche Fritz J. Raddatz. Er stellte fest, dass die Strickweise dieses Films exakt so vielen anderen deutschen Kriegsfilmen glich: Indem nämlich die Behauptung aufgestellt wurde, dass der deutsche „Landser“ (in dem Fall U-Boot-Fahrer) sauber geblieben sei, wo er für die Nazis den Krieg führte (sonst hätten ja nie so viele Ehemalige ins Kino gehen können). Wahrscheinlich bin ich der einzige, der sich heute noch für die Antwort auf diese Frage interessiert.