3631: Warnung der CDU vor einer Urwahl

Urwahl hört sich so demokratisch an. In der Weimarer Republik haben wir damit ja allerdings schlechte Erfahrungen gemacht. Nun will die CDU diese Methode anwenden, nachdem die letzten beiden Parteivorsitzenden,

Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet,

gescheitert sind. Beide wurden von der Partei nicht entschieden genug unterstützt. Sie ist zerrissen. Und Wähler verabscheuen nichts so sehr wie zerstrittene Volksparteien. Hier kommen wir auf das Problem bei Urwahlen:

Die Parteimitglieder repräsentieren nicht die Wähler.

Bei der CDU stehen sich Traditionalisten und Modernisierer (teilweise hasserfüllt) gegenüber. Angela Merkel hat alles verschlammt. Das macht es jetzt schwierig. Es droht die Gefahr der weiteren rasanten Talfahrt. Die CDU sollte sich daran erinnern, was sie in Baden-Württemberg für schlechte Erfahrungen mit Urwahlen gemacht hat. 44,2 Prozent bei der Landtagswahl 2006. 17 Prozent heute. Gratulation.

„Die Urabstimmung zerstörte Freundschaften, spaltete Kreisverbände, vor allem zwischen der traditionalistischen Landtagsfraktion und dem Landesvorsitzenden Strobl herrschte zwischen 2011 und 2021 selten Frieden. In der Frage, wie mit den Grünen umzugehen sei, fanden die Traditionalisten und die Modernisierer um Strobl bis zum Ende der ersten grün-schwarzen Legislaturperiode Anfang dieses Jahres keinen Konsens.“

(Rüdiger Soldt, FAS 7.11.21)