3365: Vor 500 Jahren: Luther vor dem Reichstag in Worms

Am 17. und 18. April 1521 trat Martin Luther vor dem Reichstag in Worms auf. In der Kluft eines Augustinermönchs mit Ledergürtel und ungewöhnlich großer Tonsur:

„Wenn ich nicht durch Schriftzeugnisse oder einen klaren Grund widerlegt werde – denn allein dem Papst oder den Konzilien glaube ich nicht, da es fest steht, dass sie häufig geirrt und sich auch selbst widersprochen haben, so bin ich durch die von mir angeführten Schriftworte bezwungen. Und solange mein Gewissen durch die Worte Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es unsicher ist und die Seligkeit bedroht, etwas gegen das Gewissen zu tun.“

Dem hat die lutherische Propaganda später noch angefügt:

„Ich kan nicht anderst/hier stehe ich/Got helff mir/Amen.“

Das wurde das Credo der Reformation. Auf dem Rückweg von Worms ließ der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise Luther zu seiner Sicherheit und zum Schein festnehmen und auf die Wartburg bringen, wo er die Bibel übersetzte.