2628: Grünes Gewölbe, Dresden

Der Einbruch in das Grüne Gewölbe Dresden und der dort vollführte Raub treffen uns sehr (offensichtlich waren die Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichend). Aber nicht wegen des materiellen Werts des Raubguts, seiner Wiederverkäuflichkeit, der Möglichkeiten des Umarbeitens oder der perversen Psyche eines potentiellen Auftraggebers. Sondern weil dadurch

unsere europäische Identität

getroffen wird. Genauso wie beim Brand von Notre Dame oder dem Raubüberfall auf das Bode-Museum in Berlin (und vielen voraufgegangenen entsprechenden kriminellen Akten).

Selbstverständlich sympathisieren viele von uns nicht mit August dem Starken (1670-1733). Was wir aber kennen, ist seine Rolle für Sachsen und Polen. Und überhaupt wurde ja der Freistaat Sachsen in letzter Zeit mehr mit Pegida und AfD in Verbindung gebracht, als dass seine überragende Rolle für die europäische, italienische und deutsche Kunst noch hinreichend gewürdigt wurde. Das sollte sich wieder ändern. Wir brauchen Sachsen, und wir brauchen Europa.

Wie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) so richtig sagte: „Man kann die Geschichte unseres Landes, unseres Freistaates nicht verstehen, ohne das grüne Gewölbe und die Staatlichen Kunstsammlungen Sachsens.“ (taz 26.11.19; SZ 27.11.19)