3537: Jonathan Lethem über Berlin

Wieland Freund interviewt in der Literarischen Welt“ (7.8.21) den US-amerikanischen Schriftsteller Jonathan Lethem  über Berlin. Der sagt:

„Berlin hat eine mythische Kraft, nur leider wird die Stadt vor allem mit Filmen über Nazis assoziiert. Die habe auch ich zuerst kennengelernt, aber dann kamen ‚Emil und die Detektive‘, ‚Cabaret‘, ‚Berlin, Alexanderplatz‘. Das war verlockend, aber in der Vorstellung vermischt es sich natürlich mit dem, was nachher kam – fast wie in einem blödsinnigen Moralitätenspiel: Wenn du es zu bunt treibst, kommen die Nazis. Was ich sagen will: Man hat immer schon von Berlin geträumt, bevor man dort ankommt. Kennengelernt habe ich dann eine Stadt, die einerseits sehr 21. Jahrhundert ist, und in der man andererseits das Gefühl nicht los wird, auf einem Vulkan aus Geschichte zu stehen.“