2986: George Soros 90

Körperlich wirkt er mittlerweile gebrechlich, George Soros, der 90 Jahre alt geworden ist. Aber immer noch trägt der Miliardär am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos seine Einschätzungen zur Weltlage vor. Er plädiert für einen Schuldenerlass für die ärmeren Länder. Er selbst hat als Hedgefonds-Manager seinen Weg (in den Reichtum) gemacht. Der Philantrop spendet immense Summen für den Aufbau „offener Gesellschaften“ in Osteuropa. Dafür wird er dort gehasst (Ungarn, Polen, Rumänien, Israel). Etwa vom Ministerpräsidenten seines ehenmaligen Heimatlandes, Ungarn, Victor Orban.

Der 1930 als György Schwartz in Budapest geborene Soros hatte seinen Vater Tivadar als Vorbild, der über das Überleben in der Nazizeit in Verstecken das Buch „Memoiren eines Lebenskünstlers“ geschrieben hat. 1947 floh die Familie vor dem Kommunismus aus Ungarn nach London. George Soros studierte an der „London School of Economics“. Dort wurde der ehemalige Österreicher,

Karl Raimund Popper,

sein Held mit dem Buch „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ (1946). Poppers Theorie der offenen Gesellschaft wurde für Soros zum Motiv für sein Mäzenatentum. Dadurch wurde er für Antisemiten zum Todfeind. Er spielt die Rolle, die bei den Nazis die Familie Rothschild innehatte.

Die von Soros begründete und finanzierte Privatuniversität „Central European University“ (CEU) in Budapest wurde 2019 von Victor Orban geschlossen. Dieser hatte übrigens nur mit einem von George Soros finanzierten Stipendium in Oxford studieren können. Soros gründete die CEU 2019 in Wien neu: „17.000 Studenten aus aller Welt haben ihren Abschluss gemacht. Wenn sie in ihre Heimatländer zurückkehren, übernehmen sie oft Führungsaufgaben in Demokratien, die sich entwickeln. Darauf bin ich besonders stolz.“ (Alexandra Föderl-Schmid, SZ 13.8.20)