232: ManU hat beim Börsengang 515 Millionen Euro Schulden

Manchester United ist der beliebteste Fußball-Klub der Welt mit 660 Millionen Fans weltweit und 19 Meistertiteln. Trotzdem verlief der Börsengang am Freitag holprig. Geplant war ein Ausgabepreis von 16 bis 20 Euro pro Aktie, herausgekommen ist einer von 14 Euro. Darüber berichtet Harald Freiberger in der SZ (11./12.8.12).

Die Einnahmen muss sich der Klub mit der Eigentümerfamilie Glazer teilen, die den Verein 2005 übernommen hat. Danach halste die Familie dem Klub Schulden auf. Beim Börsengang waren es 515 Millionen Euro. Schon im Vorfeld hatte es Unstimmigkeiten geben. Die Investmenbank Morgan Stanley stieg aus dem Konsortium der betreuenden Banken aus, weil man sich mit dem Verein über den Preis nicht einig wurde. Da half es auch nichts, dass vor ein paar Tagen der Werbevertrag mit General Motors bekannt wurde. Die Firma zahlt ManU 451 Millionen Euro, um sieben Jahre lang auf den Trikots für Chevrolet zu werben.

Die niedigeren Einnahmen aus dem Börsengang bedeuten auch, dass weniger Geld für neue Spieler da ist. So soll Manchester United für den niederländischen Nationalstürmer Robin van Persie (Arsenal London) 19 Millionen Euro geboten haben. Ähnlich wie der FC Bayern unternimmt der Klub also energische Schritte, um wieder Erfolg zu haben.

Der Börsengang von ManU ist der größte eines Sportvereins, den es je gab. 2000 nahm Borussia Dortmund 125 Millionen Dollar ein, 2001 Juventus Turin 128. Die Aktie von Borussia Dortmund kam 2000 für 11 Euro auf den Markt. Heute ist sie nur noch 2,50 Euro wert. „An der Börse kommt es nicht gut an, dass die Borussen den Beweis internationaler Klasse bislang schuldig geblieben sind.“