3719: Djokovic spricht sich selber frei.

Der australische Einwanderungsminister Alex Hawke hat erneut Novak Djokovic die Einreise verweigert (Stand 14.1.22). Vorher war es dem serbischen Tennisprofi gelungen, Politik, Medien, Öffentlichkeit und Fans von seiner getürkten Version weithin  zu überzeugen. „Djokovic steht massiv in der Kritik, weil inzwischen bekannt ist, dass er sich vieles zuschulden hat kommen lassen. Er hatte sich nach der Infektion nicht isoliert, Kinder getroffen, einem Reporter, wissend, dass er positiv ist, ein Interview gegeben, nicht die serbische Auflage befolgt, sich in Quarantäne zu begeben, im australischen Reiseformular fälschlicherweise anegegeben, vor der Abreise nicht gereist zu sein.Er hatte zwischenzeitlich in Marbella trainiert.“ In Spielerkreisen wird zunehmend scharfe Kritik an Djokovic geübt. Der gebärdet sich nämlich als Opfer, wo er der Täter ist (Gerald Kleffmann, SZ 14.1.22).

Schlimmer macht die Angelegenheit, dass Djokovics Vater seinen Sohn als Heiland bezeichnet hatte. Jesus allerdings starb am Kreuz, weil er die Sünden der Welt auf sich nahm, während Djokovic (im Gegenteil) seine Sünden gerade auf andere abschiebt. Er versucht, sich selbst freizusprechen. Falls Djokovic in Melbourne hätte spielen dürfen, wären die Fragen der australischen Staatsbürger noch lauter geworden, die im Ausland hängen geblieben waren und nicht nach Hause reisen konnten (Philipp Schneider, SZ 13.1.22).