DGB-Chef Michael Sommer zur Finanzkrise

Nicht zum ersten Mal sorgt sich der DGB-Chef Michael Sommer (SZ 1.9.2011) um die Finanzkrise. Seine Thesen sind deutlich und treffend. Die Menschen verstünden, „dass die Finanzströme in dreistelliger Billionenhöhe nichts mehr zu tun haben mit der Welt der Waren und Dienstleistungen, die wir Realwirtschaft nennen. Sie wissen, dass durch die Zockerei gieriger Spekulanten ganze Volkswirtschaften in den Abgrund gestürzt werden. Sie begreifen, dass die Finanzjongleure sogenannte Innovationen entwickelt haben, die niemand nutzen außer ihnen selbst.“

„Leerverkäufe“ könne niemand plausibel erklären. Es müsse ein allgemeines, weltweites Verbot „dieser nutzlosen Zockerei“ geben.

Die ungeheuerliche Macht der Rating-Agenturen besitze keine Legitimation. „Sie haben Schrottpapiere veredelt und mit Bestnoten geadelt. Ihre Verantwortung für die Finanzkrise ist unbestritten, der dringende Handlungsbedarf, ihre Macht zu begrenzen, ebenso.“

Eine Finanztransaktionssteuer im Promille-Satzbereich würde von Investmentbanken und Hedgefonds schon als Zumutung empfunden. Wir seien einer moderaten Besteuerung von Finanzgeschäften in drei Jahren keinen Schritt näher gekommen. Und an eine freiwillige Beschränkung der Investmentbanken und Hedgefonds glaubt Michael Sommer nicht.

Ich auch nicht.

„Wenn wir die Finanzmärkte nicht endlich klaren, strengen Redgeln unterwerfen, dann sind wir gezwungen, uns dauerhaft ihrem Diktat zu beugen. das wäre nicht nur das Ende von Demokratie, sondern auch die Aufgabe von Sozialstaatlichkeit. Die Ellenbogen der Spekulations-Eliten regierten die Welt. Und das kann niemand wollen.“

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