Das politische Leben unseres ehemaligen Bundesaußenministers Joschka Fischer wird (unter Fischers Mitwirkung) in Pepe Danquarts Film „Joschka und Herr Fischer“ reflektiert. Der Film läuft in Göttingen im „Lumière“. Darin findet eine beachtliche Auseinandersetzung mit Fischers Karriere statt. Es wird deutlich, warum Fischer von Pazifisten und Fundamentalisten seiner Partei so gehasst und warum er als Berater in Wirtschaft und Politik so geschätzt wird.
Auch Weggefährten und zeitweilige Begleiter sind zu sehen und zu hören. Die „Bellizisten“ Daniel Cohn-Bendit und Fischer kommen ganz gut weg, die Fundis nicht. Fischer erklärt seine Distanz zur Partei der Grünen. Wichtige Stationen im Film sind 1968, der deutsche Herbst 1977, das Kosovo-Engagement der Bundeswehr in den neunziger Jahren, das ohne Fischer nicht durchsetzbar gewesen wäre, und der 11. September 2001. Natürlich drängen sich Vergleiche mit dem gegenwärtigen Außenminister auf. Ein sehenswerter Film.