Moralische Spaltung der „Linken“

Auf dem Landesparteitag der mecklenburg-vorpommerschen Linken am 13. August 2011 in Rostock haben einige Delegierte sich geweigert, sich anlässlich der Ehrung der Toten an der Mauer in Berlin (1961-1989) von den Plätzen zu erheben. Diese Personen rechtfertigen den Bau der Mauer vor fünfzig Jahren. Dies zeigt, wie gespalten die „Linke“ im Hinblick auf die Beurteilung der DDR und der Berliner Mauer ist. Eine Minderheit in der Partei hat noch nichts dazu gelernt. Das spricht für deren fehlende politische Analysefähigkeit und moralische Verkommenheit.

Zur Begründung äußerte eine Delegierte in Rostock: „Die Grenzziehung 1961 ist nicht zu denken ohne das faschistische Deutschland.“ Diese verquere Logik ist anscheinend noch bis in den Vorstand unserer Post-Kommunisten vertreten. Denn wenn es natürlich gar nicht zu bestreiten ist, dass das nationalsozialistische Deutschland die Ursache für die DDR und ihren allgemein repressiven Charakter gewesen ist, so ist damit keineswegs das mörderische Grenzregime gerechtfertigt.

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