4467: Die Grünen haben es schwer.

1. Die Grünen machen seit Jahrzehnten auf dem wichtigsten politischen Feld, der Ökologie, die richtige Politik, ohne dass zunächst alle mitmachen wollten.

2. Auch heute gibt es noch Widerstand bei der AfD, den freien Wählern, Reichsbürgern, Coronaleugnern usw.

3. Inzwischen haben sich die Grünen in eine Zange manövriert: während ein großer Teil der Bevölkerung nach dem Gebäudeenergiegesetz die Klimapolitik ablehnt, geht sie den Umweltverbänden nicht weit genug.

4. Vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen am 8. Oktober 2023 ist die FDP ein schwerer Gegner der Grünen, weil sie in den letzten Wahlen so schwach geworden ist, dass sie fast kein Selbstbewusstsein mehr hat.

5. Zuspruch erfährt die FDP aber von Bundeskanzler Olaf Scholz, der sie braucht, um CDU und CSU niederzuhalten und weil nur ein zufriedene FDP ihm bei den nächsten Bundestagswahlen eine Verlängerung der Ampelkoalition verspricht.

6. Der anhaltende Koalitionsstreit zwischen Grünen und FDP resultiert aus dem eigentlichen Kardinalproblem dieser Koalition, nämlich der Diskrepanz zwischen individuellem – und Gesellschaftsinteresse und Gegenwartsfixierung und Zukunftsorientierung.

7. Ein sehr großer Teil der Bevölkerung misstraut inzwischen dieser Regierung.

8. Bremser sind zudem die destruktiven Teile der FDP um den stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Kubicki. Das geschieht mit Duldung durch Parteichef Christian Lindner.

9. Schwerer wird es für die Grünen, weil die Strategie des Heraushaltens von Bundeskanzler Olaf Scholz jetzt schon gescheitert ist (Albrecht von Lucke, taz 26.8. bis 1.9.23).