Gutachten bescheinigt Nada-Methoden Verstoß gegen Datenschutz.

„Transparency International“ und die Basketball-Spielervereinigung SP.IN haben ein Gutachten über das Doping-Testsystem der nationalen Anti-Doping-Agentur Nada in Auftrag gegeben. Der Direktor der Europäischen Akademie der Arbeit, Peter Wedde, hat es erstattet. Es fällt für die Nada vernichtend aus. Dem Gutachten nach agiert die Nada „ohne datenschutzrechtliche Legitimation“. Der Arbeitsrechtler Wedde hält das Kontroll-Prozedere für „unzulässig“.

Die Athleten werden mit Hilfe des Online-Meldesystems „Adams“ kontrolliert. Dazu müssen sie stundengenau ein Vierteljahr im voraus angeben, wo sie sich aufhalten werden. Diese Daten lassen Bewegungsprofile erkennen. Die Freiwilligkeitserklärung der Sportler ist unwirksam, weil ihre Verweigerung zum sofortigen Ende der Berufstätigkeit führen würde. Für die Sportbeauftragte von „Transparency International“, Sylvia Schenk, ist eine gesetzliche Grundlage des Anti-Doping-Systems erforderlich. Das Umfeld der Athleten (strukturelle Bedingungen, Betreuer und Funktionäre) müsse stärker eingebunden werden. Bei diesem Umfeld liegt der Schlüssel für eine Null-Toleranz-Politik.

Es fehlt noch, dass die ersten zarten Pflänzchen des Anti-Doping-Kampfs am Datenschutz scheitern. Gelingt hier keine Lösung, steht die Glaubwürdigkeit des gesamten Profisports auf dem Spiel.

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