4020: Israel gibt Deutschland einen Vertrauensvorschuss.

Der israelische Staatspräsiden Isaac Herzog hat im Bundestag gesagt, sein Land sei stolz auf die Partnerschaft mit Deutschland. Das hatte sein Vater, der damalige Staatspräsident Chaim Herzog, 1987 nicht gesagt. Vielmehr sprach er damals völlig zu Recht davon, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nach der Schoah niemals würden „normal“ sein können. Im Grund ist das ja bis auf den heutigen Tag die am besten begründete Position.

„Unter dem Deckmantel der Hinwendung zum ‚globalen Süden‘ und der Empathie für jedwede Opfer des Kolonialismus ist die Documenta zu einem Schaufenster des ganz normalen Antisemitismus geworden.“ Das ist die Gegenwart in Deutschland, machen wir uns nichts vor.

„Die bittere Wahrheit .. ist, dass der Antisemitismus in Deutschland seit dem Besuch seines Vaters nicht wirklich weniger geworden ist. Nur vielschichtiger. Darüber dürfen die mittlerweile außerordentlich guten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nicht hinwegtäuschen. In Israel ist viel Vertrauen zu Deutschland gewachsen. Dieses Vertrauen aber kann nur ein Vorschuss sein. Es lebt davon, dass die Deutschen in ihrer Mehrheit der Sehnsucht nach Normalität – also in Wahrheit nach Vergessen – nicht nachgeben.“ (Daniel Brössler, SZ 7.9.22)

W.S.: Erschwert wird das Ganze durch die völkerrechtswidrige Besatzungspolitik Israels und die Aufgabe der Zwei-Staaten-Theorie.