3986: Die Gesellschaftsstruktur in Deutschland verändert sich.

1. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 verändert sich die Gesellschaftsstruktur stark.

2. Wir haben mehr Singles, weniger Familien, mehr Teilzeit, weniger Arbeitskräfte.

3. 1991 waren die Bürger im Schnitt 39 Jahre alt, heute 45.

4. Vor dreißig Jahren waren 15 Prozent der Einwohner über 64 Jahre alt, heute 22 Prozent.

5. Deutschland wäre heute noch mehr eine Seniorenrepublik, wenn nicht so viele Menschen zugewandert wären. Wir brauchen die Zuwanderer. Jährlich etwa 400.000.

6. Jeder vierte Bürger hat einen Migrationshintergrund.

7. Von 60 bis 65 arbeiten heute 57 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer.

8. Viele Frauen arbeiten in Teilzeit.

9. Kaum ein Industriestaat nimmt Zweitverdienerinnen so viel Steuern ab wie Deutschland.

10. Für den Erfolg der Gesellschaft ist eine gelingende Integration zentral. Zum Beispiel das Lernen der deutschen Sprache.

11. Es leben viel mehr Paare ohne Trauschein zusammen.

12. Vielfach werden unsere jungen Leute als „Generation beziehungsunfähig“ bezeichnet.

13. Nur noch jeder dritte Bürger lebt heute in einer Familie mit Kindern zusammen.

14. Die Gründe für die zunehmende Kinderlosigkeit sind wenig erforscht.

15. Nach dem Krieg standen pro Rentner sechs Arbeitnehmer zur Verfügung, jetzt nur noch zwei.

16. In manchen Städten hat sich die Zahl der Toten verdoppelt. Um deren Bestattung kümmert sich weithin der Staat, weil keine Angehörige vorhanden sind.

17. Jeder fünfte Dreißigjährige hat keinen beruflichen Abschluss.

18. 40-jährige Frauen haben heute häufiger Abitur (48 Prozent) und ein Hochschuldiplom (28 Prozent) als gleichaltrige Männer.

19. Die Industrialisierung, die vor 200 Jahren begonnen hat, brachte mehr Wohlstand für Arbeiter, auch mehr davon als davor als Bauern.

20. Wir sind eine Dienstleistungsgesellschaft (teilweise mit einer miserablen Qualität). 80 Prozent der Frauen sind Angestellte und mehr als 60 Prozent der Männer.

(Alexander Hagelüken, SZ 13./14./15.8.22)