3836: EKD hat Probleme mit der Aufarbeitung sexueller Gewalt.

Die EKD hat ein neues Modell der Betroffenheitsbeteiligung beschlossen: das „Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt“. Sprecher ist der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns. Der alte Betroffenenbeirat wurde aufgelöst. Dort gab es massiven Streit. „Ziel des neuen Beteiligungsforums ist die verbindliche Mitwirkung von Betroffenen an Entscheidungen und Maßnahmen zum Schutz vor und zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.“ Dort sitzen Betroffene direkt mit Kirchenvertretern an einem Tisch. Katharina Kracht gehörte dem alten Beirat an: „Ich bin praktisch aus dem Betroffenenbeirat rausgeschmissen worden. Das macht die EKD mit kritischen Betroffenen.“ Sie wurde nicht mehr eingeladen. Sie kritisiert, dass sechs von acht Betroffenen in einem Dienst- oder Anstellungsverhältnis bei einer Landeskirche stehen. „Es ist absolut fragwürdig, wie es so zu unabhängigen Entscheidungsprozessen kommen soll.“ Die Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Kerstin Claus, äußerte sich skeptisch zu den Bemühungen der EKD (Annette Zoch, SZ 26.4.22).