3580: Oliver Masucci hat die CDU gewählt.

Oliver Masucci, 52, ist der neue Superstar des deutschen Kinos. Der Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter wuchs in Bonn auf. Er war sechs Jahre Mitglied des Burgtheaters. 2018 drehte er mit Florian Henckel von Donnersmark „Werk ohne Autor“. 2019 „Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl“ (nach Judith Kerr). 2020 war er als Rainer Werner Fassbinder in „Enfant terrible“ zu sehen, 2021 in der „Schachnovelle“ (nach Stefan Zweig). Tanja Rest hat Oliver Masucci für die SZ (2./3.10.21) interviewt.

Masucci: … Am Burgtheater hat man vor allem Angst, den Status zu verlieren. Hat der Mensch immer. Er fliegt auf einem Klumpen Dreck um die explodierende Sonne in ein schwarzes Loch und will Stabilität. Stabile Renten zum Beispiel versprechen sie uns bei jeder Wahl. Wie können die das denn versprechen, wer weiß schon, was in 40 Jahren ist, was für ein Unsinn ist das denn?

SZ: Haben Sie gewählt?

Masucci: Diesmal die CDU. Musste ich, meine Freundin hat den Wahlkampf gemacht.

SZ: Tanit Koch, früher „Bild“-Chefredakteurin, zuletzt im Team von Armin Laschet.

Masucci: Übrigens ist das ein guter Mann, ich hab ihn kennengelernt. Demokrat, hört zu, das ist okay. Hart, was die ertragen mussten, was da alles geschrieben wurde. Er hat das wie ein Rocky durchgestanden, ich hab Respekt vor ihm.