3482: Kolonialismus nicht gegen Holocaust ausspielen !

1. Dass der Holocaust (mit sechs Millionen ermordeter Juden und weiterer Opfer) in deutscher Verantwortung liegt, ist völlig unbestreitbar.

2. Konrad Adenauer hatte das 1952 gegenüber Israel voll anerkannt und daraus seine Wiedergutmachungspolitik abgeleitet.

3. Der Eichmann-Prozess in Israel 1961 und der Auschwitz-Prozess in Frankfurt Mitte der sechziger Jahre haben viel zur Aufklärung beigetragen.

4. Marvin Chomskys Hollywood-Soap Opera „Holocaust“ hatte 1979 in Deutschland große Wirkung entfaltet. Unabhängig von seiner künstlerischen Qualität.

5. Richard von Weizsäcker hatte 1985 die deutsche Verantwortung für alle Deutschen erklärt.

6. Angela Merkel hatte Israels Schicksal sogar zur deutschen Staatsräson erhoben.

7. Dem steht es nicht entgegen, den Völkermord an den Herero und Nama am Anfang des 20. Jahrhundert als solchen anzuerkennen. Zu fragen ist doch allenfalls, ob es da nicht eine geistige und politische Verbindung gibt.

8. Ich erinnere mich daran, dass noch in den achtziger Jahren Shantychöre aus Norddeutschland, u.a. einer aus Bremen-Vegesack, Lustreisen nach Namibia unternahmen und dabei das kaiserliche Afrika feierten.

9. Nicht unbekannt ist auch, dass das Vereinigte Königreich, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, die Niederlande und manche andere ebenfalls Kolonialmächte waren. Das ändert an der deutschen Verantwortung gar nichts.

10. Probleme ergeben sich daraus, dass Israel zunehmend die Zwei-Staaten-Theorie ablehnt und Iran Israel bedroht.

11. Bekannt ist der ambivalente Antisemitismus von BDS und anderen Organisationen.

12. Selbstverständlich ist jeglicher Rassismus, nicht zuletzt der gegen Muslime, vollständig abzulehnen.

13. Die Ablehnung von „Eliten“ durch Rechtspopulisten ist, bei näherer Betrachtung, antisemitisch fundiert. Gemeint sind meistens die US-amerikanischen und israelischen Eliten.