3384: Nina Gladitz ist tot.

Der Kampf gegen die Atomindustrie und der Kampf gegen Leni Riefenstahl bestimmten das Oeuvre der Filmemacherin Nina Gladitz. Dafür stehen ihre Filme „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ (1976) (gekennzeichnet durch Schäferhunde, Wasserwerfer, Stacheldraht und Hubschrauber) und „Zeit des Schweigens und der Dunkelheit“ (1982).

Das geplante Kernkraftwerk Wyhl wurde nicht gebaut. Und Leni Riefenstahl konnte Nina Gladitz nachweisen, dass sie für ihren Film „Tiefland“ Sinti und Roma aus dem Lager Maxglan bei Salzburg eingesetzt hatte, die später in Auschwitz ermordet wurden. In dem von Riefenstahl angestrengten Prozess bekam Nina Gladitz in fast allen Punkten Recht. 2020 erschien ihr Buch „Leni Riefenstahl – Karriere einer Täterin“, in dem Gladitz zeigt, wie Riefenstahl sich den Nazis angedient hatte. Nun ist Nina Gladitz im Alter von 75 Jahren gestorben (Willi Winkler, SZ 30.4./1., 2.5.21).