231: Victor Conte: „60 Prozent der Sportler“ bei Olympia gedopt

Der Gründer und Inhaber des mittlerweile aufgelösten kalifornischen Unternehmens Balco, Victor Conte, hält etwa 60 Prozent der Athleten bei den Olympischen Spielen in London für gedopt. „Das ist Propaganda, wenn sie sagen, das sind die am teuersten getesteten Spiele der Geschichte – und sie machen 6.000 Tests. … Sie müssen die Angel auswerfen, wenn die Fische beißen, und das war vor neuen Monaten. Ist es einfach zu dopen und davon während Olympia zu profitieren? Ja.“

Conte muss es wissen. Denn er war der Verantwortliche für einen der größten Dopingskandale der Geschichte, den Balco-Skandal 2003. Die Firma, die mit Nahrungsergänzungsmitteln handelte, versorgte über mehrere Jahre hinweg Sportler in aller Welt mit Steroiden und Wachstumshormonen. Ein Kunde war der britische Sprinter

Dwain Chambers,

der allerdings bei den Olympischen Spielen in London wieder starten durfte. Die US-amerikanische Sprinterin

Marion Jones

musste ins Gefängnis und ihre fünf bei den Olympischen Spielen in Sydney gewonnenen Medaillen zurückgeben. Conte wurde 2005 zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt und stand vier weitere Monate unter Hausarrest.